Digitalisierung und immer neue technische Innovationen verändern auch die Content-Marketing-Welt zusehends. Das Gute daran: Viele Trends zielen darauf ab, die Aufmerksamkeit der User mit spannenden Formaten und kreativen Ideen zu gewinnen. Da schauen wir doch gerne genauer hin.
1. Neue Marketing Trends: Weniger ist mehr
Die gute Nachricht zuerst: Qualität wird bei den aktuellen B2B-Content-Marketing-Trends noch wichtiger als zuvor. Quantität wird geoutet als das, was es oft ist: ein Zeitfresser. „Viel hilft viel“ galt deshalb so lange, weil die Veröffentlichungshäufigkeit als bedeutender Rankingfaktor eingestuft wurde. Leider ist es nicht einfach, konstant Content mit echtem Mehrwert auf hohem Niveau zu produzieren.
Ebenso verhält es sich mit der lange verbreiteten Auffassung, ein Text könne nur ranken, wenn er mindestens tausend Worte oder mehr umfasst. Die Folgen sind bekannt: Jedes Kochrezept wird zu einer ellenlangen Geschichte aufgeblasen – ist man endlich beim Rezept angelangt, ist der Appetit längst vergangen. Gehen wir also verantwortungsbewusst mit der Zeit der Leser:innen um und bieten wir knackig aufbereitete Informationen in abwechslungsreichen Formaten.
2. Was ihr wollt – datenbasiertes B2B-Content-Marketing
Über eines sollten wir uns klar werden: Was wir selber toll finden, kann natürlich auch gut für unsere Kund:innen sein. Wer es allerdings genau wissen will, sollte Daten nicht nur sammeln, sondern auch konsequent analysieren und die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Häufig werden Tracking- und Datenanalyse-Tools genutzt, ohne dass die gewonnenen Ergebnisse richtig ausgewertet oder in Maßnahmen umgesetzt werden. Wer selbst keine Zeit hat, sich darum zu kümmern, sollte jemanden kennen, der dies übernehmen kann. Denn: Nur so können wir verstehen, welche Inhalte am besten funktionieren und Content entsprechend optimieren.
3. Sehen und hören: Video- und Audio-Formate
Storytelling für alle Sinne: Das funktioniert bei B2B- und B2C-Marketing immer noch am besten mit Video- und Audio-Formaten. Wie intensiv Kurz-Videos auf TikTok, Instagram Reels und YouTube-Shorts die Aufmerksamkeit fesseln können, weiß jeder, der einmal in einer Dauerschleife lustiger Musikclips gefangen war. Hier bietet sich die Chance, die eigene Marke lebendig und einprägsam zu präsentieren: Bilder, Töne und kurze, prägnante Textelemente sind über soziale Medien so schnell teilbar wie ein Produktdatenblatt, bleiben aber viel nachhaltiger im Gedächtnis. Kreative Videos zählen ganz sicher zu den B2B-Marketing-Trends 2023. Nur eins dürfen sie nicht sein: zu lang.
Das gilt für Podcasts so nicht: Ein von Statista im Juli 2019 veröffentlichtes Umfrageergebnis zeigt, dass 44 % der Hörer:innen eine Podcast-Länge zwischen 11 und 30 Minuten für ideal halten. Podcasts erfreuen sich einer kleinen, aber stetig wachsenden Fangemeinde. Beliebt sind informative und unterhaltsame Produktionen – noch besser, wenn sie von Personen mit anerkannter Fachkompetenz oder Bekanntheitsgrad präsentiert werden. Versuchen Sie doch einfach, neue Produktformate oder Dienstleistungen aus Ihrem Unternehmen aufzubereiten und vorzustellen. Nutzen Sie dazu verschiedene Formate wie Interview-, Roundtable- oder Storytelling-Podcasts und finden Sie heraus, welche sich als besonders populär erweisen.
4. Interaktive Inhalte & AR- und VR-Erlebnisse
Teil der Story werden: Interaktive Inhalte wie Umfragen, Quizze und Spiele bieten etwas Entspannung zwischendurch und verraten Website-Betreiber:innen mehr über Ansichten und Nutzerverhalten Ihrer User. Durch die Integration von sozialen Medien in eine Website können Benutzer Inhalte teilen, diskutieren oder sich einfach nur über die Website austauschen. Eine besonders spannende Option der Produktpräsentation sind integrierte AR- und VR-Erlebnisse, etwa in virtuellen Showrooms. Produkte werden virtuell im realen oder fiktiven Raum platziert und können als 3D-Modell von Benutzer:innen aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden. VR-Showrooms geben einen vollen Raumeindruck und fesseln die Aufmerksamkeit von Benutzer:innen auch für längere Zeit, beispielsweise mit interaktiven Angeboten wie Beratungen oder Live-Chats.
5. KI-gestützte Tools
Heftig umstritten, aber fast schon nicht mehr wegzudenken: die Nutzung künstlicher Intelligenz bei der Content-Produktion. Chatbots, wie etwa ChatGPT von OpenAI oder You.com stellen aufbereitete Inhalte nach kurzer Zeit zur Verfügung. Ist dies ethisch vertretbar? Diese Frage wird zu klären sein. Sicher eignen sich solche Programme zum aktuellen Zeitpunkt nicht dazu, große Textmengen zu produzieren, die verschiedensten fachlichen und sprachlichen Ansprüchen genügen. Die Recherche unterstützen oder schnell Begrifflichkeiten klären – das geht mit KI hingegen sehr gut. You.com liefert sogar die jeweiligen Quellen dazu und ist somit deutlich transparenter als ChatGPT. In diesem Feld der Future Trends sind spannende Entwicklungen zu erwarten.
6. Influencer-Strategien & Kaufbare Inhalte
Shoppable Content gewinnt vor allem im Social Commerce an Bedeutung: Wenn Produkte direkt in den sozialen Medien gekauft werden können, verringert dies die Gefahr, Kunden auf dem Weg vom Social Post zum Online-Shop zu verlieren. Produkt-Tags bei Social-Media-Posts verkürzen die Customer Journey, machen den Kauf so einfach wie möglich und gehören definitiv zu den Top-B2C-Marketing-Trends. Diese Strategie lässt sich außerdem wirkungsvoll mit Influencer-Marketing kombinieren: Gelingt es, deren Reichweite zu nutzen oder eigene Influencer-Persönlichkeiten aufzubauen, bieten sich hier Chancen auf hohe Publikumswirksamkeit. Speziell die jüngere Generation nutzt zur Recherche ja gerne Instagram und TikTok statt Google– wer hier dabei ist, wird gesehen.
7. Content mit UX & UI optimieren
Unser letzter, aber ein sehr wichtiger Punkt: Usability. UX (User Experience) & UI (User Interface) machen aus der Interaktion mit der Website und ihren visuellen Elementen für die Benutzer:innen ein positives Erlebnis. Zu diesem Zweck werden Userbedürfnisse analysiert und die Nutzbarkeit entsprechend optimiert. Mit langen Textpassagen wird kaum Aufmerksamkeit erzielt – dies gelingt aber mit einer visuell ansprechenden, abwechslungsreich gestalteten Seite mit Infografiken, Bildern, eingebundenen Videos und Animationen (die auch interaktiv sein können, wie etwa Scroll-Triggered Animationen, die erst beim Drüberscrollen aktiviert werden). Bekanntermaßen ist die Aufmerksamkeitsspanne beim Lesen online sehr kurz – Usability trägt dieser Erkenntnis Rechnung und verhindert den frühen Absprung der User von langweiligen, schlecht funktionierenden Seiten.
Fazit
Wenn es um B2B-Marketing-Trends geht, ist die perfekt geplante Customer Journey immer noch die Anforderung Nummer 1. Immer mehr Unternehmen erkennen, wie wichtig die Beschäftigung mit Nutzer:innen und deren Bedürfnissen ist. Was sich ändert, sind die Content-Formate, ihre Erstellungsweise und die Art ihres Einsatzes: Content wird abwechslungsreicher und flexibler hergestellt und platziert – zugunsten von Usability und Seiten-Attraktivität.